Es war in etwa der fünfte Auftritt im Rahmen der FrancoFolies de Montréal, den Salomé Leclerc gestern Abend im Gésu hinlegte. Vor wenigen Tagen war sie noch in der Schweiz und gab ein Konzert im Rahmen des Festivals Pully-Lavaux à l’heure du Québec. Mit dem Jetlag im Gepäck überzeugte sie das Publikum mit einer Überarbeitung der Songs von ihrem ersten Album und einer ersten Präsentation von neuen Songs. Unterstützt wurde sie bei der Arbeit an 27 FOIS L’AURORE, dem Album, das für September angekündigt wurde, von Philippe Breault.

Zusammen mit ihrer Band eröffneten sie das Konzert mit einem Instrumental, das in dem Song „Caméléon“ mündete und einen ersten Eindruck von der Stimme Salomé Leclercs vermittelte, die zwischen etwas Rauchigem und etwas sehr Klarem hin und her wechselte. Es war beeindruckend zu sehen, wie sie mit ihren Gitarren, von denen vier nebeneinander aufgereiht auf ihren Einsatz warteten, eins wurde und die Musik durch ihren Körper ging. Mit Philippe Breault, Benoit Rocheleau und José Major lud sie das Publikum auf eine Entdeckungsreise in ihr neues musikalisches Universum ein und holte es auch auf eine charmante, lockere Art und Weise mit Anekdoten zwischen den Songs ab.

Sie verabschiedete sich mit „Partir ensemble“ von SOUS LES ARBRES. Doch der Abend sollte noch nicht vorbei sein. Nach Standing Ovations seitens des Publikums kam erst Salomé Leclerc für den Song „Vers le sud“ alleine mit ihrer Gitarre auf die Bühne zurück. Für den nächsten Song gesellte sich die Band zu ihr. Letztendlich verabschiedeten sie sich so wie sie gekommen waren: mit einem Song, der berührt und der Lust auf mehr macht. Mein Fazit für diesen Abend: Ich habe eine neue Facette der frankophonen Musikszene Québecs entdeckt und ich bin gespannt auf ihr kommendes Album sowie auf weitere Auftritte von Salomé Leclerc.