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© J. Dummer

Am vergangenen Mittwoch spielte Jérôme Minière, Sänger und Komponist mit Wurzeln in Frankreich, im gut gefüllten Club Soda „solo, mais en duo“ Songs, die sozusagen noch in der Mache sind. Sie werden so oder in einer ähnlichen Form auf seinem neuen Album zu finden sein. Musik vom Band und live gespielte Melodien auf zwei Gitarren bildeten die Basis für die Texte von Jérôme Minière, dessen erster Song folgende Botschaft vermittelte: „Ich bin nicht in Eile. Warum sollte ich? Der Mond und die Sonne sind nicht in Eile.“

Ganz entspannt ging es nach seinem kurzen Konzert nach draußen zu der Bühne, auf der Peter Peter mit seinem erfolgreichen Album UNE FAÇON AMÉLIORÉE DE LA TRISTESSE bereits angefangen hatte zu spielen. Er fegte im Takt der Musik mit seiner Gitarre über die Bühne und performte Songs wie „Carrousel“ und „Une version améliorée de la tristesse“. Noch bevor er den letzten Song ankündigte, begannen die Leute in Richtung Hauptbühne zu strömen, auf der „der Liebling“ der Québecer sein Publikum verzaubern sollte.

Pierre Lapointe schaffte es, dass die Leute eine kompakte Masse vor der Hauptbühne des Festivals bildeten und den weitläufigen Platz komplett ausfüllten. Unter dem Applaus der Leute, an dem es an diesem Abend nicht mangeln würde, kam er auf die Bühne in einem etwas eigenwilligen Kostüm. Nachdem er bereits an die 60, 70, 80 Konzerte gegeben hat, mit seinem aktuellen Album diesseits und jenseits des Atlantiks unterwegs war, präsentierte er nun PUNKT Open Air und umsonst. Sein Konzert hatte mal wieder alles, was es für einen unvergesslichen Abend braucht: bunte, mit Helium gefüllte Luftballons auf der Bühne; etwa 100 aufblasbare Affen auf der Bühne und im Publikum verteilt – was in den kommenden Tagen übrigens zu einer Welle mit selbst aufgenommen Fotos mit diesen Affen auf Facebook führte; Songs zwischen Partystimmung und Melancholie; einen Entertainer, der sein Publikum mit Witz und Charme verführte. Am Ende war das Publikum an der Reihe gemeinsam mit Pierre Lapointe den ruhigen Song „Pointant le nord“ zu singen: „Non, je ne parlerai pas. Oh non, je ne parlerai pas.“

Getragen von einer guten Stimmung gab es danach noch die Gelegenheit, die letzten Songs von Antoine Corriveau auf einer kleineren Bühne zu lauschen. Unterstützt von vielen Musikern, für die die Bühne beinah zu klein zu sein schien, interpretierte er mit seiner markanten Stimme Lieder von seinem aktuellen Album LES OMBRES LONGUES.