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© J. Dummer

Das Musikfestival FestiVoix in Trois-Rivières gibt es seit 1992. Bis 2007 hieß es noch International de l’Art Vocal. An neun Tagen lockt ein gemischtes Musikprogramm zahlreiche Leute in die Stadt, die am Saint-Laurent zwischen Montréal und Québec liegt und das für einen Festivalpass, der 49 kanadische Dollar kostet. Im Zentrum der Stadt finden die Auftritte der unterschiedlichsten Bands verteilt auf 13 Bühnen statt. Einige davon sind in den Bars rund um die Straße des Forges zu finden; die Hauptbühne befindet sich am Flussufer. Am ersten Abend des Festivals, das vom 26. Juni bis zum 5. Juli 2015 geht, spielte u.a. Valérie Carpentier. Vor zwei Jahren gewann sie die erste Ausgabe von La Voix, die Québecer Version des Musikwettbewerbs, den wir in Deutschland als The Voice kennen. Ihr Coach war Ariane Moffatt. Am frühen Abend eines sommerlichen Tages trat die Sängerin in einem pinken Kleid mit ihrer Band auf die im Grünen gelegene Bühne und spielte eine Mischung aus französischen Songs und Covern englischer Songs von Lana del Rei, Amy Winehous und Adele.

Was man tagsüber in Trois-Rivères kaum vermutet hätte, war am Abend umso verblüffender, als ein bunt gemischtes und umfangreiches Publikum auf den Auftritt von Les Cowboys fringants wartete. Sie traten auf der Hauptbühne des Festivals auf, hinter der der Fluss Saint-Laurent lag. In einer tollen Atmosphäre spielte die Band, deren Erfolg seit mehreren Jahren anhält, ihre bekanntesten Songs. Vor 15 Jahren starteten Les Cowboys fringants auf kleinen Bühnen vor rund 50 Leuten. Nun sind ihre Songs wie „8 secondes“, „Joyeux calvaire“ und „Toune d’automne“ auch über die Grenzen der Provinz hinaus bekannt und das Publikum zeigte sich sehr textsicher.

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Besonders beeindruckend war an diesem Abend das Geigenspiel der schwangeren Marie-Annick Lépine. Und auch die anderen vier Musiker hatten neben dem Sänger Karl Tremblay ihren Spaß. Mit dem Song „Bye bye Lou“ kündigten sie ihr neues Album für den kommenden Herbst an. Den Klassiker „Les étoiles filantes“ hoben sie sich bis zum Schluss auf. Im Publikum wurden dazu Wunderkerzen angezündet und Handylichter eingeschaltet. Kurz darauf verabschiedete sich der Sänger mit dem Fazit „das beste Festival“ und bedankte sich beim Team für die Einladung und die gute Organisation. Doch das war noch längst nicht alles. Für die Zugabe konnte das Publikum aus drei Songs wählen. Die Wahl viel auf „Marcel Galarneau“ gefolgt von „Tant qu’on aura de l’amour“. Während diesem letzten Song holte der Bassist Leute aus dem Publikum auf die Bühne.

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© J. Dummer

Am Tag darauf traten in der Mikorbrasserie Le temps d’une pinte Milk & Bone auf. Mit den ersten Tönen ihrer Musik lockten sie die Leute am späten Abend von der Terrasse in das Innere der Bar. Sie spielten die Songs von ihrem Debütalbum LITTLE MOURNING, darunter „Coconut water“ und „Pressure“. Dazu hatten Laurence Lafond-Beaulne und Camille Poliquin einen neuen Song in petto sowie ein Cover von Sufjan Stevens’ „Death and dignitiy“, die sie in dem gut gefüllten Pub darboten. Mit „New York“ verabschiedeten sie sich und traten kurz darauf die Heimreise nach Montréal an.