Als Mark Bérubé im Mai 2014 mit seinem Album RUSSIAN DOLLS auf Deutschlandtour war, habe ich ihn zum ersten Mal im Radio gehört. Anschließend bin ich auf sein Konzert in der Berghain-Kantine in Berlin gegangen. Der Musiker, der mit einem Fuß in der Tradition des Storytelling und des Spoken Word verwurzelt ist und mit dem anderen in der südafrikanischen Musik, dem psychedelischen Folkpop und Jazz, hat vor mehr als zwei Jahren Montréal gegen die deutsche Hauptstadt gewechselt. Gerade hat er wieder ein paar Tage in seiner alten Heimat verbracht, um an seinem neuen Album zu arbeiten. Es folgt auf RUSSIAN DOLLS 2013, JUNE IN SIBERIA 2011, der EP TAILORED TO FIT 2010 und seinem Debütalbum WHAT THE BOAT GAVE THE RIVER 2008.

In Berlin hat er seit Dezember 2016 eine Residency im Prachtwerk (Ganghoferstraße 2, 12043 Berlin). Ein Mal im Monat tritt er dort mit einem weiteren Musiker auf. „Ich wollte mich besser in die Berliner Musikszene integrieren und Kontakte zu anderen Musikern knüpfen“, erklärt der Musiker das Projekt Residency und führt fort: „Die Idee war, dass jeder ein Set spielt und dass wir dann gemeinsam den Auftritt beenden.“ Für die Auswahl der Musiker, mit denen er auftritt, setzt er als einziges Kriterium an, dass ihm die Musik gefallen muss. Für den Eröffnungsabend hat Mark Bérubé aus der vielfältigen und internationalen Musikszene Berlins Daniel Freitag eingeladen. Zur zweiten Ausgabe der Residency begrüßte er David Lemaitre, der aus Bolivien kommt. Bei den weiteren Ausgaben waren Charlotte Brandi und Evelinn Trouble aus der Schweiz dabei. Die gemeinsame Vorbereitungszeit ist kurz. Vor dem Konzertabend trifft Mark Bérubé sich vielleicht ein bis zwei Mal mit seinen Gästen. „Wenn wir dann am Ende des Auftritts gemeinsam unsere Songs performen, geschieht das in einer tollen, lebhaften Atmosphäre und wir haben ein tolles Publikum“, erzählt er. Schon die variierende Gestaltung des Abends macht die Residency zu einem spannenden Projekt. Kein Abend der vergangenen vier Ausgaben der Residency glich dem anderen. Der Gastgeber trat mal solo, mal in Begleitung der Cellistin Kristina Korpopecki und mal mit Band auf. Auch seine Songauswahl variiert er. „Es ermöglicht mir, meine Musik jedes Mal in einer anderen Form dem Berliner Publikum vorzustellen. So wird es nicht langweilig. Und ich kann auch neue Songs ausprobieren, die auf meinem nächsten Album zu finden sein werden.“ Einer der Songs, die man vielleicht zum Titelsong von Mark Bérubés Werdegang wählen könnte, ist sein Cover von „First we take Manhattan“ von Leonard Cohen. Denn darin heißt es „First we take Manhattan, then we take Berlin“. Die Entscheidung, den Song zu covern, traf er, nachdem er den Liedtext gelesen hatte. Er dachte an eine andere Melodie, veränderte ein paar Dinge und nahm seine Version vor sieben Jahren auf. „Der Produzent, mit dem ich damals gearbeitet habe, kannte Leonard Cohen und hat ihm die Aufnahmen vorgespielt“, erinnert sich Mark Bérubé, „Leonard fand sie gut und das fand ich echt cool.“

Nach der fünften Residency am Montag, den 8. Mai 2017, wo Mark Bérubé mit Fabian Simon ab 20 Uhr gemeinsam auf die Bühne des Prachtwerk tritt, wird es noch zwei weitere Termine geben. Und am 9. Mai 2017 findet die Residency zusätzlich im Birdland in Hamburg mit Tom Klose statt. „Wenn alles gut klappt, sind auch hier Folgeveranstaltungen denkbar“, sagt der Sänger. Danach legt er mit dem Projekt eine Pause ein und widmet sich seinem neuen Album.

Für die Residency #5 am 8. Mai 2017 im Prachtwerk Berlin verlost jennismusikbloqc 1 x 2 Plätze auf der Gästeliste. Um an der Verlosung teilzunehmen, schickt einfach eine Mail mit eurem Namen und dem Betreff „Mark Bérubé“ an jennismusikbloqc@web.de. Einsendeschluss ist der 7. Mai 2017 23:59 Uhr. Lest Teilnahmebedingungen und rechtliche Hinweise hier.