LE POP ENCORE! ist die neue Compilation vom Label Le Pop, das seit Jahren Songs der Nouvelle Scène Française zusammenstellt und veröffentlicht. Bereits acht Compilations sind erschienen. Neben Chansons aus Frankreich sind auch immer mal wieder Songs von Interpreten aus der Frankophonie wie Québec und Belgien darauf zu finden wie die der beiden Wahlquébecer Ludo Pin und Jérôme Minière oder Cœur de pirate und Pierre Lapointe.

LPMencore_Cover_3000x3000„Die Zusammenarbeit mit Jérôme Minière hat das Interesse an frankophoner Popmusik verstärkt“, erklärt Rolf Witteler von Le Pop. Der Franzose, der in den 1990er Jahren nach Montréal ging, brachte den beiden DJs, die hinter Le Pop stehen, einen Stapel CDs aus der Québecer Chansonszene mit, als sie 2004 mit ihm auf Tour waren. Darunter befanden sich z.B. DobaCaracol und Pierre Lapointe, die dann auch ihren Weg auf einer der Compilations schafften. 2009 folgte eine zweite Tour mit Jérôme Minière durch Deutschland.

Die aktuelle Compilation, LE POP ENCORE!, wird eröffnet von Jérôme Minière und seinem Song „Histoire d’espions“. 17 weitere Songs sind darauf zu finden, die alle von vorherigen, wohl ausgesuchten Veröffentlichungen stammen, die bereits vergriffen sind, darunter LE POP Volume 1 bis 4 sowie die beiden Spezialausgaben LE POP EN DUO und LE POP LES FILLES. Auf LE POP EN DUO erschien „Histoire d’espions“, den Jérôme Minière mit der Québecer Schauspielerin Karine Vanasse sang. Der Song ist auch auf dem Soundtrack zum Film Du pique au coeur zu finden, der 2001 herauskam.

Die Compilation wird begleitet von einem siebenseitigen digitalen Booklet, in dem es Hintergrundinformationen zu den ausgewählten Musikern und Songs gibt. „LE POP ENCORE! ist speziell für den digitalen Markt konzipiert“, erklärt Rolf Witteler, „und deswegen gibt es bisher auch nur die digitale Version. Die ersten Ausgaben unserer Serie waren damals nicht bei Itunes und Co zu haben, sondern waren nur physisch erhältlich. Die nächste reguläre Ausgabe unserer Reihe wird es selbstverständlich wieder als CD und Vinyl geben.“

Hinter dem Label Le Pop, das die Compilations und auch Künstleralben auf den Markt bringt, finden sich zwei DJs aus Köln, Oliver Fröschke und Rolf Witteler. Mit ihren Compilations, von denen die erste 2002 erschienen ist, spüren sie Neues aus der französischen und frankophonen Musikszene auf. Auf Cœur de pirate wurden sie über einen holländischen Blog aufmerksam, was zeigt, auf welch unterschiedlichen Wegen sie neue Musik aufstöbern. Dabei spielen geographische Grenzen keine Rolle. Zumal Rolf Witteler sagt, dass man die Unterschiede zwischen Musik aus Frankreich und Québec als Deutscher gar nicht so sehr merke: „Vielen Hörern fällt der Akzent von Béatrice Martin [alias Cœur de pirate] gar nicht auf und sie geht auch oft als Französin durch. Gleiches gilt für Pierre Lapointe. Seine Musik könnte genauso gut aus Paris kommen. Es gibt natürlich Acts bei denen man die Herkunft stärker merkt, Lisa Leblanc, Les Hay Babies und ähnliche Künstler haben viele amerikanische Einflüsse in ihrer Musik. Ariane Moffatt verbirgt ihren Akzent beim Singen auch weniger, obwohl ihre Musik auch viele Einflüsse aus der aktuellen französischen Szene hat. Dass die zuletzt genannten nicht auf Le Pop Compilations gelandet sind, hat damit nichts zu tun. Wenn die einen Song machen, den wir so zwingend finden, dass er compiliert gehört, dann werden wir das auch machen.“

Die Musik, die sie auf ihren Compilations zusammenbringen und die Alben, die sie veröffentlichen – LA PETITE CONSMONAUTE von Jérôme Minère war das erste Künstleralbum, das sie auf dem deutschen und österreichischen Markt herausbrachten -, bringen sie auch in ihren DJ-Sets unter. Auch Jérôme Minières Album CŒURS brachten sie heraus sowie das Debütalbum und das zweite Album BLONDE von Cœur de pirate.

Aber nicht nur Musik aus der Frankophonie ist bei Le Pop zu finden. Zum ersten Mal, verriet mir Rolf Witteler, bringen sie mit Orkesta Mendoza Musik außerhalb der Frankophonie auf ihrem Label raus. Und dann erscheint im nächsten Jahr das neue Album von Françoiz Breut, die seit zehn Jahren beim Label Le Pop ist und die auch den einen oder anderen Song von Jérôme Minière gecovert hat.

Mehr über Le Pop aus Köln gibt es hier.